Ich hab dir ja als ich krank war versprochen, dass ich dir 2 Atemtechniken schicke, die ich immer mache, wenn mein Männchen auf der Schulter sich mal wieder über irgend etwas aufregt, was ich in seinen Augen falsch gemacht habe, nicht machen sollte, hätte machen sollen, sowieso nicht kann etc. Das Männchen, das alle alten Muster nährt.
Bevor ich dir die Übungen aufschreibe möchte ich dir ein paar ganz wichtige Sachen sagen, die du unbedingt über deinen Atem wissen solltest:
- Atem ist biologisch-psychiologisch betrachtet besonders: er kann beides: bewusst gesteuert werden UND autonom funktionieren
- Atem hat Zugang zu unbewussten Schichten im Körper. Durch die Möglichkeit, ihn steuern zu können, haben wir die Möglichkeit, zu diesen unbewussten Schichten Zugang zu bekommen
- Wir kennen Atemreaktionen auf unterschiedliche Emotionen
- Angst: flach und schnell
- Entspannung: tief und langsam
- Wut: flach bei „mir bleibt die Luft weg“-Gefühlen oder tief bei Wutausbruch/Wutschnauben
- Sonst dem Bewusstsein nicht zugängliche Reaktionen des autonomen Nervensystems erreichen über die bewusste Wahrnehmung des Atems unser Bewusstsein
- => Atemregulierung = Regulierung des Autonomen Nervensystems und der Emotionen
Die Folgen sind:
- Verhärtung von belastenden emotionalen Zuständen (Angst, Trauer, Wut, Neid etc.) kann verhindert werden.
- Wenn diese Verhärtung verhindert wird, wird die Chronifizierung dieser Zustände und Emotionen verhindert, wodurch der Körper gesund bleiben kann
- Durch das bewusste Beobachten und Wahrnehmen des eigenen Atems wird der Zugang und Zugriff zum eigenen Körper (wieder) trainiert
- Atemtraining optimiert den Sauerstoff-Kohlendioxid-Austausch, was ebenfalls positiv auf die Psyche wirkt
Und jetzt die versprochenen Atemübungen:
(Es gibt gaaaanz viele Atemübungen, bei denen man zwischen Einatmen und Ausatmen den Atem anhält. Diese sind nicht in allen Fällen günstig. Atem anhalten tun wir, wenn wir Angst haben. Es könnte das Nervensystem triggern.)
Bewusste Bauchatmung:
- Aufrecht sitzen
- Hände auf den Bauch legen
- Tief einatmen, und den Atem dabei bewusst in den Bauch fließen lassen
- Beobachten und spüren –auch mit den Händen auf dem Bauch-, wie sich die Bauchdecke beim Einatmen hebt
- Ausatmen, bis sich der Bauch vollständig entspannt hat
- Beobachten und spüren –auch mit den Händen auf dem Bauch-, wie sich die Bauchdecke beim Ausatmen senkt
- So lange weitermachen, bis es innerlich ruhig oder ruhiger wird
10-Sekunden-Atmung:
- 4 Sekunden einatmen
- 6 Sekunden ausatmen
- im besten Fall das ganze 10 Minuten lang
- (Nicht bis 4 und bis 6 zählen, sondern wirklich 4 Sekunden und 6 Sekunden)
- Wirkt entspannend, fördert geistige Wachheit, stärkt den Körper und das Immunsystem
Also: Immer, wenn der innere Richter irgendeine Meinung zu Deinem Verhalten hat und er einfach nicht aufhört, Dich zu nerven: ATME!